Samstag, 31. Oktober 2009

Aus dem Archiv - Richtiges Fasten

Für Katholiken folgt die Fastenzeit dem Karneval (Karneval zu dt.: Es wird kein Fleisch sein), beginnend am Aschermittwoch bis Ostern. Diese Zeitspanne beträgt i.M. 40 Tage, genauso lang, wie Jesus in der Wüste gefastet hat.

Am Aschermittwoch findet ein Heringschmaus statt, der, falls Heringe gegessen werden, dazu dienen soll, den Magen von den vorangegangenen Völlereien zu heilen. Insb. Heringe fördern die Fettverdauung, indem sie den Gallenfluß anregen.

In der katholischen Tradition gilt Fisch nicht als Fleisch, weil er im Wasser lebt.

Das griechische Wort für Fisch ICHTHYS wurde im Urchristentum mit der Formel Jesus CHristos THeos Yios Soter (griech. “Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter”) gleichgesetzt. Daher war der Fisch anfänglich ein Symbol für jene Gläubigen, die nicht schreiben konnten.

Zu Ostern hat sich Jesus, auch das “Lamm Gottes” genannt, wie wir wissen, dem Herrn geopfert und dadurch für uns als Gegenleistung die Befreiung von der Erbsünde (das Essen vom Baum der Erkenntnis ... Sarah erkannte ihren Mann Abraham immer wieder, dennoch wurde sie bis ins hohe Alter nicht schwanger, erst als sie zwei Engel erkannte, gebar sie bald Isaak ...) erwirkt.

Der Fisch wurde also gleichgesetzt mit Jesus, dem Lamm Gottes, der uns als rein und unverdorben - heilig gilt.

Fleisch gilt von jeher als unsauber, vor allem in der Wüste - nicht so aber, im Wandel der Jhdte., der Fisch, da er den Namen Jesu trägt.

Es ist ausdrücklich geboten, in der Fastenzeit reine Speisen zu sich zu nehmen. Der Fisch ist dafür also prädestiniert.

Im Mittelalter aber hatte man die Bedeutung des Essens von Fisch in der Fastenzeit vergessen und wußte nur noch, daß es gestattet ist. Gelehrte Mönche sannen und forschten nach dem wahren Grund und vermuteten schließlich, daß seine Lebensweise im Wasser ihn reinige. Folglich war einsichtig, daß alle im Wasser lebenden Tiere sauber sind und sich hervorragend als Fastenspeisen eignen.

Typische Wassertiere sind:
Fische, Gänse, Enten, Biber, Muscheln, Krebse, Wale, Krokodile, Pinguine, Nilpferde, Kraken etc.

Anmerkung der Redaktion: Das Rezept Gebratener Biber auf Seite 3 ist uns aus dem 14.Jhdt.a.D. überliefert. Warmblüter, die im Wasser leben, schützen sich vor Unterkühlung mit einer dicken Isolierschichte aus Fett. Lizette empfiehlt nach dem Verzehr von gebratenem Biber 3 Stamperl Magenbitter, alsbald Bettruhe und zum Frühstück Rollmöpse.

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